Naturschutz und Geocaching: Wie geht beides zusammen?
Beim Geocaching gibt es klare Richtlinien im Umgang mit unserer Natur. In diesem Blogbeitrag berichten wir dir davon, warum es dennoch immer mal wieder zu Konflikten kommen kann und wie wir als Community den Naturschutz unterstützen können.
Mögliche Konfliktherde beim Geocaching in der Natur
Geocaching ist eine beliebte Freizeitaktivität, bei der du mit Hilfe eines GPS-Geräts oder einer Smartphone-App deines Vertrauens versteckte Behälter (sogenannte Caches) in der Natur sucht. Dabei kannst du nicht nur spannende Orte entdecken, sondern auch deine Orientierungsfähigkeit und dein Umweltbewusstsein schulen. Allerdings kann Geocaching auch zu Konflikten mit anderen Naturnutzer:innen oder dem Naturschutz führen, wenn du die grundlegenden Guidelines nicht beachtest. In diesem Blogbeitrag wollen wir einige mögliche Konfliktherde beim Geocaching in der Natur aufzeigen und dir Tipps geben, wie du sie vermeiden oder lösen kannst.
Ein häufiger Konfliktherd ist die Wahl des Cache-Verstecks. Bitte achte darauf, dass keine geschützten oder sensiblen Gebiete wie Naturschutzgebiete, Brutplätze oder Höhlen für das Verstecken oder Suchen von Geoaches nutzt. Solche Orte können durch das Betreten oder das Hinterlassen von Spuren beschädigt oder gestört werden. Außerdem kannst du dadurch ungewollt andere Naturnutzer:innen wie Wanderer:innen, Radfahrer:innen, Jäger:innen oder Landwirt:innen behindern oder verärgern. Um dies zu vermeiden, solltest du dich vorher über die örtlichen Gegebenheiten und Vorschriften informieren und nur Caches an geeigneten Stellen platzieren oder suchen. Dabei solltest du auch darauf achten, dass der Cache gut getarnt ist und nicht von Unbefugten gefunden oder entfernt werden kann. Falls du beim Geocachen bemerken solltest, dass ein Schatz gemuggelt und achtlos in die Gegend geschmissen wurde, sammle ihn ein und schreibe der Owner:in eine Nachricht.
Wilde Tiere wie zum Beispiel Vögel kommen während der Brutzeit manchmal nah an versteckte Geocaches heran. Falls du bemerken solltest, dass sich in der Nähe des Verstecks ein Brutvogel befinden sollte, verlasse den Ort und melde den neuen Nachbarn der Owner:in. So kann der Geocaches deaktiviert werden und der Nachwuchs in Ruhe groß werden.
Ein weiterer möglicher Konfliktherd ist die Art und Weise, wie man sich beim Geocaching in der Natur verhält. RESPEKT kann beim Geocaching gar nicht groß genug geschrieben werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir keinen Müll hinterlassen, keine Pflanzen oder Tiere beschädigt oder stören, keine Zäune oder Türen öffnen oder schließen, keine Privatgrundstücke betretten, keinen Lärm oder Unruhe verursachen. Falls es zu einem Konflikt kommt, versuche ihn friedlich zu lösen oder dich zurückzuziehen. Deeskalation ist hier das Zauberwort.
Einblicke in den Naturschutz
Warum ist Naturschutz so wichtig für uns Menschen? Naturschutz ist die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt, der natürlichen Ressourcen und der Ökosystemleistungen. Naturschutz umfasst den Schutz von Arten, Lebensräumen, Landschaften und genetischer Vielfalt sowie die nachhaltige Nutzung und das Management von Naturgütern. Somit hat Naturschutz sowohl ökologische als auch sozioökonomische Ziele und ist eng mit dem Konzept der Nachhaltigkeit verbunden. Naturschutz ist wichtig für das Wohlergehen der Menschen und des Planeten, da er zur Erhaltung der Lebensgrundlagen, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Vermeidung von Umweltkrisen und zur Förderung des kulturellen Erbes beiträgt.
Seit wann gibt es Naturschutz? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn der Begriff Naturschutz hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und verschiedene Aspekte umfasst. Man kann aber einige wichtige Stationen in der Geschichte des Naturschutzes nennen, die zeigen, wie sich das Verständnis und die Ziele von Naturschutz entwickelt haben.
Die Anfänge des Naturschutzes liegen in der Romantik, als Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts eine neue Wertschätzung für die Natur und ihre Schönheit entstand. Schriftsteller wie Schiller und Naturforscher wie Humboldt prägten den Begriff des Naturdenkmals und forderten den Schutz von besonderen Landschaften und Pflanzen. Auch erste Gesetze zum Schutz von Wäldern, Wildtieren und Vögeln wurden erlassen, vor allem aus ökonomischen oder ästhetischen Gründen.
Wie können wir als Geocacher:innen die Umwelt schonen und die Natur respektieren?
Hier sind einige Tipps, wie du Geocaching und Naturschutz miteinander vereinbaren kannst:
- Informiere dich vorab über die örtlichen Naturschutzbestimmungen und halte dich daran. Vermeide es, in Schutzgebieten oder auf Privatgrundstücken zu cachen, wenn dies nicht ausdrücklich erlaubt ist.
- Bleibe auf den offiziell ausgewiesenen Wegen und vermeide es, die Vegetation zu beschädigen oder zu zertrampeln. Wenn du einen Cache abseits des Weges suchst, gehe möglichst vorsichtig und rücksichtsvoll vor.
- Hinterlasse keinen Müll oder andere Spuren deiner Anwesenheit. Nimm alles wieder mit, was du mitgebracht hast, und entsorge es ordnungsgemäß. Wenn du Müll von anderen findest, kannst du ihn ebenfalls mitnehmen und so einen Beitrag zum Naturschutz leisten. CITO-Events werden genau für diese Kombination aus Geocaching und Naturschutz angeboten.
- Respektiere die Tier- und Pflanzenwelt und störe sie nicht. Halte Abstand von Wildtieren und beobachte sie nur aus der Ferne. Füttere keine Tiere und locke sie nicht an. Lasse keine Lebensmittel oder andere Essensreste zurück, die Tiere anlocken oder schädigen könnten.
- Verstecke keine Caches an Orten, die für Tiere oder Pflanzen wichtig oder sensibel sind. Zum Beispiel in Höhlen, Nistplätzen, Brutgebieten oder seltenen Biotopen. Wähle stattdessen Orte aus, die für die Natur unbedeutend sind.
- Wähle geeignete Behälter für deine Caches aus, die witterungsbeständig, wasserdicht und tierresistent sind. Vermeide es, Materialien zu verwenden, die sich zersetzen, auslaufen oder giftig sind. Beschrifte deine Caches deutlich als Geocaches, damit sie nicht mit Müll verwechselt oder von Unbefugten entfernt werden.
- Pflege deine Caches regelmäßig und überprüfe ihren Zustand und Inhalt. Entferne beschädigte oder unangemessene Gegenstände aus dem Cache. Wenn du einen Cache nicht mehr betreuen kannst oder willst, entferne ihn vollständig und archiviere ihn online.
Umweltbildung und Naturschutz zum Mitmachen
Reisen bildet ja bekanntlich. Cacher Reisen tun dies auf eine sehr besondere Weise, schließlich sind wir oft und gerne draußen in der Natur unterwegs. Gerne stellen wir dir hier ein paar weiterführende Blogbeiträge zusammen, falls du noch weitere nachhaltige Gründe recherchieren möchtest, wie du Geocaching zum Life Long Learning für dich und Schutz der Natur einsetzen kannst:
- CITOs: Die Schönheit der Natur mit Geocaching schützen (geheimpunkt.de)
- Bildung & Gesundheit: Geocaching bietet beides! (geheimpunkt.de)
- Upcycling Geocaching: mehr als nur Schrott (geheimpunkt.de)
- Geocaching mit dem Drahtesel: Schatzsuche auf dem Fahrrad (geheimpunkt.de)
- Geocaching steht für respektvolles und gutes Zusammenleben (geheimpunkt.de)
- GeoTour "Faszination Wasser" in Wiesbaden (cacher-reisen.com)
- SDG-Caches: Auf Schatzsuche für mehr Nachhaltigkeit (geo-concepts.de)
Text und Foto: Kathrin Rosi Würtz, Bonn-Oberkassel
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