Geocaching auf Wangerooge – ein Paradies für Cacher und Inselliebhaber
Geocaching auf Wangerooge – dieser Blogbeitrag soll Euch einen schönen Ausflug nach Wangerooge beschreiben, der sowohl das Cacherherz höher schlagen lässt als auch etwas Karibikfeeling mit sich bringt.
Wo liegt dieses Wangerooge?
Wangerooge ist eine der 7 ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer. Sie ist die östlichste und zweitkleinste bewohnte Insel dieser Inselgruppe.
Seit 1991 komme ich hier nach Wangerland – jedoch immer ans Festland. Und das sogar aus Überzeugung, da ich befürchte, dass es mir nach kurzer Zeit auf einer Insel mit einer Länge von 8,7 km Ost – West und 2,2 km Nord – Süd langweilig würde. An Inseln haben wir hier in der Gegend lediglich Norderney und Spiekerog besucht.
Was ist dieses Wangerooge?
Wangerooge ist eine Insel.
Wangerooge ist autofrei! Bis auf die Gepäckwagen von Flugzeugen und Fähre haben wir nur die Feuerwehr mit einem Auto gesehen.
Wangerooge ist entschleunigt.
Wangerooge ist Nordseeheilbad.
Wangerooge ist Nationalpark.
Wangerooge hat wahnsinnig viel Strand und es hat wahnsinnig tollen Strand. Man fragt sich an mancher Stelle, wieso man in die Karibik fliegt.
Wangerooge ist friesisch herb. Die Menschen sind von einem besonderen Schlag.
Wie kommt man nach Wangerooge?
Wir haben uns für einen Flug nach Wangerooge entschieden und die Rückfahrt mit der Fähre. Mit dieser Entscheidung haben wir alles richtig gemacht. Mehr oder weniger aus Zufall oder wegen den Tiedezeiten. Genauso und nicht anders würden wir es aber wieder machen. Deshalb wollten wir Euch unseren Weg auch so genau vorstellen.
In den wenigen Tagen, in denen wir im Wangerland zu Besuch sind, sind die Tiedezeiten mal wieder so ungünstig, dass wir nur kurz Zeit auf Wangerooge gehabt hätten. Dies ist nämlich jeden Tag anders und bisher hatten wir noch nie Glück. Es gibt durchaus Tage, da hat man 6-7 Stunden auf Wangerooge, was erst mal ausreichend ist. Heute wäre unsere Fähre um 11 Uhr in Harlesiel gestartet und man rechnet mit Fähre und Inselbahn 90 Min. bis man in Wangerooge City ist. Die letzte Fähre fuhr am Ostersonntag um 15.30 Uhr mit der Inselbahn im Ort ab, d.h. uns wären nur 3 Stunden geblieben. Selbst mit Fahrrad zu knapp!
Also hörten wir uns um und kamen auf die Inselflieger. Mit einem kleinen Sportflugzeug wird man in nur 5 Minuten zum Inselflughafen gebracht, der ziemlich zentral liegt.
Die Inselbahn und Fähre für den Rückweg wird beides von der Deutschen Bahn betrieben.
Als wir uns – trotz grundsätzlicher Flugangst – mit den Inselfliegern beschäftigt haben, war es klar, dass wir dies ausprobieren möchten. Am Ostersonntag gab es unzählige Flüge, beginnend ab 8 Uhr im Halbstundentakt. Wir entscheiden uns für 9.30 Uhr, damit wir noch gemütlich in der Ferienwohnung frühstücken konnten. Die Internetseite unter https://www.inselflieger.de fanden wir gut strukturiert, wir fanden Antworten auf alle unsere Fragen. Und wir konnten sehr bequem unsere Flugtickets vorbestellen. Abgeholt und bezahlt wird dann am Tag des Fluges selbst, man muss lediglich 15 Minuten vor der Abflugzeit am Flughafen in Harle sein.
Dann sehen wir auf den Preis. Bekanntlich ist fliegen teurer als die Fähre. Aber auch den Preis fanden wir erträglich. Für 46,50 EUR bringt uns der Flieger in nur 5 Minuten von Harle nach Wangerooge – one way. Gemeinsam mit dem Schiffsticket für den Rückweg, das man auch bei den Inselfliegern kaufen kann, hat man 67.- EUR zu zahlen.
Unser Hinweg – von Harle nach Wangerooge
Wir kommen am Flugtag selbst pünktlich morgens an und finden bei den Inselfliegern einen Parkplatz für 5.- EUR den ganzen Tag. Der Weg zum Flughafen ist minimal kurz, später haben wir von der Fähre einen kleinen Fußweg von 6-7 Minuten. Erträglich.
Als wir das Auto abgestellt haben und uns dem Flughafen (Gebäude mit Spitzdach) nähern, fange ich mir an, Sorgen zu machen. Doch alles recht klein hier….. Ein großes Schild mit „Herzlich Willkommen“ – „Die Inselflieger“ begrüßt die Gäste auf dem Grundstück.
Das Gebäude begrüßt die Gäste mit einem freundlichen Eingang und der Aufschrift „Abflug, Ankunft, Information“. Man weiß sofort, wohin man sich wenden muss. Direkt nach dem Betreten wird man zum Check-In-Schalter geleitet. Wir werden freundlich empfangen und die Formalitäten werden abgewickelt. Okay, allzu viele Formalitäten sind es nicht. Nicht wie am Flughafen mit Pass, Sitzplätzen usw. Wir zahlen unsere Flugtickets und da wir die Bahnkarten bereits haben, ist nur noch die Kurtaxe für Wangerooge fällig. Dies hätten wir auf der Insel erledigen können, fanden es jedoch bequemer es direkt hier am Flughafenschalter mit zu erledigen. Dann haben wir noch ein wenig Zeit, uns umzuschauen. Draußen, auf dem „Flugfeld“ kann man 1-2 Maschinen sehen. Und dann kommt „unsere“ Maschine wieder aus Wangerooge angeflogen. Eine kleine Menge von Menschen (insgesamt passen 8 Personen in die Maschine und etwas Gepäck) steigt aus und verschwindet im Flughafengebäude. Dann erfolgt unser namentlicher Aufruf. Kurze Unsicherheit bei einer Familie mit Kind, bei uns mit Jugendlichem und bei einem weiteren Ehepaar. Wo steigt man hier ein? Und wer wo? Der Pilot steht bereit und setzt die Fluggäste so, wie es ihm für den Flug am günstigsten erscheint. Und schon geht es los…..
Ich hätte nie gedacht, dass man mich mal in eine so winzige Maschine bringt. Während Horst bereits Helikopter geflogen ist, ist dies eindeutig mein kleinstes Flugzeug. Bis auf den Lärm ist es aber weniger beängstigend als große Maschinen! Jederzeit gerne wieder! Und das aus meinem Mund…..
Also, dieses kurze Flugabenteuer ist wirklich ein positives Erlebnis.
Wir fliegen über Sandbänke, sehen Ebbe und Flut und sehen schon gleich die Insel Wangerooge mit Leuchtturm und Westturm (Jugendherberge). Schneller als gedacht landet unsere kleine Maschine auf dem größeren Flughafen auf Wangerooge. Hier stehen so einige Maschinchen rum!
Wir betreten durch das Flughafengebäude die Insel – und sind da!
Schnell, toll, erlebnisreich, sicher und überaupt: wiederholenswert!
Fortbewegung auf der Insel
Nach unserer Ankunft auf der Insel mit den Inselfliegern machen wir uns auf den kurzen Fußweg in das Städtchen. Ziel ist ein Fahrradverleih, den wir auf unserer Geocaching-Karte gefunden haben. Leider steht dort eine lange Schlange Touristen an und der Verleiher bestätigt sofort, dass er keine Fahrräder mehr für 7.- EUR am Tag hat. Eigentlich hat er nur noch Kinderräder… Leicht frustriert machen wir uns weiter auf den Weg und landen beim nächsten Fahrradverleih – ganz in der Nähe des Bahnhofs, wo wir sowieso um 15.30 Uhr zur Abfahrt hin mußten. Dazu war der Verleih noch günstiger mit 5.- EUR je Fahrrad je Tag. Die einfachen 3-Gang-Räder taten uns den ganzen Tag auf der Insel einen guten Dienst.
Eine Alternative zum Fahrrad wäre lediglich zu Fuß gewesen. Damit hätten wir weit weniger Strecke an dem Tag machen können und somit auch weniger Caches besucht. Da es auf der Insel überall sehr flach ist, keine Autos unterwegs sind, das Fahrrad ein beliebtes Fortbewegungsmittel ist und es viele geeignete Wege für Fahrräder gibt, halten wir das Zweirad für absolut geeignet und können es nur empfehlen. Selbst Ostersonntag waren Fahrräder ohne Vorreservierung erhältlich.
Geocaching auf Wangerooge
Zugegeben, der Webcam-Cache war unser Haupt-Cache-Ziel auf der Insel. Dennoch nutzten wir die ausgeliehnen Fahrräder zunächst, um in den Osten der Insel zu fahren. Ganz im Osten war der Earth-Cache „Die Bewegung der Erdplatten“ (GC2H4QX) unser Ziel. Leider lies hier knapp 2 km vor dem Cache der Fahrradweg zu wünschen übrig. Wenn auch alle Wege auf der Insel fahrradgerecht ausgebaut sind, endet bei dem Multi „Lob des Alleinseins“ der asphaltierte Weg und der Sandweg beginnt. Wir brechen hier ab und suchen als östlichsten Cache der Insel den besagten Multi GC435MX. Das besagte Gedicht lies sich an den Koordinaten gut finden und schnell hatten wir die Finalkoordinaten und damit auch den Cache entdeckt. Ganz muggelfrei war das an Ostersonntag kaum möglich, aber wir konnten gut ablenken.
Auf dem Rückweg vom Osten schauen wir uns bei „Verliebt, verlobt, verheiratet“ (GC4JQDX) noch alte Grundmauern der Insel an. Den Tradi „SOS auf Wangerooge“ in der Nähe des Flughafens nehmen wir natürlich auch mit, ehe wir die südliche Straße der Insel von Ost nach West nehmen und einige einfach Caches auf der Strecke besuchen.
Unser Ziel war der gelöste Mystery „Wangerooge am 25. April 1945“ (GC4FB6E), den wir Dank des Hints auch leicht finden konnten. Weiter ging unser Weg zum Multi „Inspiration – Wangerooges Wahrzeichen“ (GC1EP4B), den wir recht schnell lösen konnten. Leider kamen wir genau zu Beginn der Mittagspause hier an. Wer Lesen kann ist klar im Vorteil….. So mussten wir leider wieder kommen um die vielen Stufen zu erklimmen. Keine Sorge, dies ist nicht gespoilert, sondern wird im Listing auch so beschrieben.
Nachdem wir das Logbuch des Mystery „Die Gesichter Deiner Insel“ (GC4R5QB) geloggt haben, machen wir uns endlich auf den Weg in das Zentrum von Wangerooge – die Fußgängerzone am Meer. Hier rückt für uns zunächst das Cachen ein wenig in den Hintergrund und wir genießen Strand, Sonne und das lebhafte Treiben am Meer.
Leider müssen war dann feststellen, dass sich unser Ziel des Tages, die Webcam, nicht so einfach bewerkstelligen lässt. Wir finden zwar eine Webcam, diese liefert jedoch keine Bilder mehr. Das Bild an dieser Stelle ist im Listing eingebunden, aber man kann auf diese Webcam nicht mehr zugreifen. Zum Glück lässt das Listing mehrere Webcams zu, also machen wir uns auf die Suche nach einem weiteren Bild. Wir versuchen es über die Live-Webcam der Kurverwaltung, die einen Schwenk über den Strand macht. Aber auch hier ist das Wort „live“ wohl übertrieben, die Bilder decken sich so gar nicht mit unserer Ansicht. Wir wählen ein weiteres Motiv aus der Liste aus – der Brunnen in der Ortsmite, an dem wir morgens bereits vorbei kamen. Längere Zeit haben wir uns dort aufgestellt und auf ein aktuelles Foto gewartet. Leider war es uns nicht möglich, ein Bild mit uns einzufangen. Erst nach kurzer Verzweiflung stellen wir fest, dass die Kamera auf 9. April eingefroren ist. Heute war allerdings der 21. April… Also, wieder keine Chance für ein passendes Bild der Webcam. Natürlich hatten wir Screenshots gemacht, sowohl von uns an den passenden Objekten als auch von den nicht funktionierenden Webcam-Bildern. Zufrieden und sicher waren wir allerdings nicht, eher etwas frustriert, dass wir genau diesen Cache nicht gefunden hatten.
Insgesamt haben wir auf der Insel mehr Caches gesucht, gefunden und geloggt, als wir uns erhofft hatten. Und das, obwohl das Geocaching heute gar nicht im Vordergrund stand.
Strand auf Wangerooge
Habe ich es schon erwähnt: der Strand ist der Wahnsinn! Am Ostersonntag hatte es 24 Grad, was hier bei einem lauen Lüftchen auf der Insel ein wenig kühler wirkte. Nicht verwunderlich, dass niemand zum Baden im Meer gewesen ist. Aber die Strandkörbe waren gut gefüllt und viele Besucher waren zumindest mit den Füßen im Wasser. Auch wird am Strand viel Sport betrieben – Federball, SUP, Jogging usw.
Zwischen dem Ort und dem Osten der Insel verläuft ein schöner Fahrrad- und Fußgängerweg. Oftmals gehen Wege mit Holzstegen auf der linken Seite nach oben über die Düne um auf der anderen Seite eine Blick auf einen wunderschönen weißen Sandstrand zu offenbaren. Die Düne an sich ist bewachsen mit einheimischen Gewächsen und einer typischen Dünenlandschaft. Der Sandstrand, der sich auf der Nord-Küste der Insel kilometerweit erstreckt, hat einen sehr hellen, sauberen weißen Sand und könnte auch gut im karibischen Meer liegen. Einfach eine traumhaften Gegend!
Unser Rückweg – von Wangerooge nach Harlesiel
Für den Rückweg hatten wir uns ja für die Fähre entschieden. Um 15.30 Uhr fuhr die Inselbahn in dem Örtchen ab und bringt die vollbesetzten Abteile zum Hafen der Insel. Diese Inselbahn fährt mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von 15-20 Stundenkilometern beschaulich an den Hafen. Die Dauer liegt bei 15 Minuten. Alleine die Fahrt ist schon ein Erlebnis und zeigt, wie beschaulich das Leben auf der Insel ist. Man fährt zunächst aus dem Örtchen raus, viele Spaziergänger auf den zahlreichen Wegen winken der Bahn zu und auch der Zugführer scheint seinen Job zu mögen und winkt fröhlich allen zu. Später kommt man an Salzwiesen und Sandbänken vorbei, immer wieder durchspült vom Meer. Einfach ein schöner Anblick.
Wenn die Bahn am Hafen ankommt hat man die beste Gelegenheit, ein Foto von der Webcam zu erhaschen, was den Log des Caches „Blinky´s Insel-TV: Wangerooge“ (GCNEZT) aus dem Jahr 2005 ermöglicht. Dazu hatten wir beim Geocaching auf Wangerooge schon ausführlich geschrieben. Dann geht es auch direkt auf die dort wartende Fähre. Fähre und Bahn werden beide von der Deutschen Bahn betrieben (die Inselbahn fuhr dennoch auf die Sekunde pünktlich ab!) und warten aufeinander. Man hat also ausreichend Zeit von der Inselbahn auf die Fähre zu wechseln. Die letzte Fähre am Ostersonntag war durchaus gut gefüllt. Viele stürmen nach oben auf das freie Deck – um wenige Minuten später nach Abfahrt wieder nach unten ins Warme umzuziehen. Hier gibt es an einem kleinen Verkaufsstand auch Kaffee, Bockwurst und Kuchen zu kaufen.
Die Fähre war für unser Verständnis erstaunlich langsam. Man hat das Gefühl, den Weg zwei mal zu machen, da ständig Kurven gefahren werden. Das hängt wohl auch mit Sandbänken und Tiedezeiten zusammen. Nach genau 90 Minuten ab Abfahrt der Inselbahn im Ort auf Wangerooge verlassen wir die Fähre in Harle.
Fazit:
Der schönste Platz Deutschlands liegt ganz sicher auf Wangerooge! Schade, dass wir nicht viele Jahre zuvor schon darauf kamen! Sowohl zum Geocachen als auch zum „Seele-baumeln-lassen“ ist Wangerooge mehr als geeignet. Probiert es aus und schreibt uns, wie Ihr es erlebt habt!
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